Memmert ICHeco – Der neue, klimafreundliche Klimaschrank

14 Mai 2021

Der ICHeco von Memmert übertrifft den ICH in den Punkten Klimafreundlichkeit, Leistungsstärke und Probensicherheit
noch einmal deutlich. Den größten Beitrag zu diesem Fortschritt hat der ICHeco dem Wechsel des genutzten Kältemittels
zu verdanken. Um dem Arbeitsraum bei Bedarf große Mengen Wärme zu entziehen und auf bis zu -10 °C abzukühlen,
ist der ICHeco mit einer Kompressionskältemaschine ausgestattet.

Klimaschrank ICH Richtlinie
Der ICHeco ist nicht nur in der Lage einen Temperaturbereich von -10 °C bis 60 °C abzudecken,
sondern kann auch abhängig vom gewählten Temperaturbereich eine aktive
be- oder entfeuchtete  Atmosphäre mit aufrechterhalten. Die ausgeklügelte und gekapselte
Luftmantel-Temperierung im ICHeco sorgt zusammen mit dem in der Drehzahl einstellbaren
Innenlüfter für eine homogene Temperaturverteilung und verhindert effektiv eine
Probenaustrocknung oder Vereisung am Kühlaggregat.

 

Der ICHeco ist insbesondere für die Prüfung von Arzneimitteln und die Stabilitätsprüfung von Kosmetika und
Lebensmitteln ausgelegt. Zu diesem Zweck werden die gemeinsamen ICH Richtlinien
(ICH = International Council for Harmonisation) der amerikanischen, europäischen und japanischen
Arzneimittel Herstellerverbände zu Grunde gelegt. Die ICH Q1A legt hierbei einige grundlegende Testparameter
für die Haltbarkeitsprüfung von Arzneimittel fest und stellt vor allem die Einhaltung der mikrobiologischen,
physikalischen und chemischen Eigenschaften über den Lagerzeitraum hinweg sicher.
Die Prüfung der Photostabilität der Wirkstoffe, ist im Detail in den ICH Q1B Richtlinien beschrieben.
Unter Anderem sind dort die Art und Qualität der Lichtquellen sowie die Probenbehandlung genauer spezifiziert.

Neues Kältemittel – umweltfreundlicher und leistungsstärker

Bisher hat Memmert für die ICH Klimaschränke auf das Kältemittel R134a (Tetrafluorethan) zurückgegriffen.
Das äußerst effiziente R134a wird in nahezu allen Industriebereichen und bis 2017 im Automobil verwendet,
da es weder toxisch noch brennbar ist. Der große Nachteil ist das hohe Treibhauspotenzial von R134a mit einem GWP
(Global Warming Potential) von 1430. Das bedeutet einfach gesagt, dass bereits ein 1 kg R134a,
dasselbe Treibhauspotenzial besitzt, wie rund 1,4 Tonnen CO2.
Etwa so viel wie ein VW Golf über 10.000 km Fahrleistung emittiert. Mit dem frühen Wechsel auf das Kältemittel CO2 (R744)
kommt Memmert der F-Gase Verordnung zur Umsetzung der EU-Klimaziele im Hinblick auf fluorierte Treibhausgase zuvor.
Bereits heute erfüllen die Geräte der ICHeco Modellreihe die Vorgaben der nächsten Stufen des europaweiten
Phase-Downs von fluorierten Kältemitteln mit hohem GWP.

Für die eco-Variante des ICH Klimaschranks ergeben sich daher 2 wesentliche Vorteile:

1. Das Treibhauspotential (GWP) ist bei CO2 mit 1 anstatt 1430 deutlich klimafreundlicher.
Vor allem beim Recycling-Prozess wird die Umwelt und das Klima deutlich weniger belastet
als bei den herkömmlichen Kältemitteln.

2. Die CO2 betriebenen Geräte sind energetisch günstiger.
Die chemischen Eigenschaften von CO2 sowie die hohe volumetrische Kälteleistung und Wärmeübertragung
sorgen für einen kompakteren Aufbau der leistungsstarken Kälteanlage und schnelleres Abkühlen.
Der ICHeco verfügt daher über eine deutlich bessere Kälteleistung.

Der Kältemittelkreislauf als schematische Darstellung

Eine Kältemaschine besteht im einfachsten Fall aus nur vier elementaren Komponenten,
um den sogenannten Carnot-Prozess abzubilden.
Auch wenn in realen Anlagen die technische Umsetzung etwas komplexer ist.
Im ersten Schritt strömt das gasförmige Kältemittel in einen Verdichter (1) oder Kompressor ein und wird verdichtet.
Hierbei steigen Druck und Temperatur des Kältemittels stark an. In der zweiten Komponente, dem Kondensator (2),
kann das unter Druck stehende Kältemittel einen Großteil dieser Wärme an die Raumluft abgeben
und wechselt dabei vom gasförmigen in den flüssigen Zustand. Im Expansionsventil (3) wird das flüssige, noch unter Druck
stehende Kältemittel auf den gewünschten Verdampfungsdruck entspannt.
Das nun expandierende, teils gasförmig, teils flüssige Kältemittel nimmt nun die Wärmeenergie des Innenraumes auf (4),
da diese für den Verdampfungsprozess des Kältemittels benötigt wird.
Das Kältemittel verdampft vollständig und strömt nun wieder in den Verdichter ein. Der Kreisprozess beginnt von neuem…

Kältemittel Kreislauf Klimaschrank

Stephan Schäufele - post author

Stephan Schäufele ist Gründer und Geschäftsführer bei GREIF Laborlösungen GmbH und betreut Kunden beim Thema Laborgeräte.